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Es fehlt immer noch ein Ehrendes Denken

Gedenken an Matthias Erzberger zum 90. Todestag - CGB Bayern vermisst allgemeine Würdigung München.

90 Jahre ist es heute her, dass der christliche Gewerkschafter und einer der Gründungsväter der Weimarer Republik, Reichsfinanzminister Matthias Erzberger in seiner badischen Heimat von zwei militanten Rechtsnationalisten erschossen wurde. Darauf weist für den CGB-Bayern Ralf Holten, Landesvorstand hin.
Dieser Hinweis muss gemacht werden, weil es nur konzentriert in seiner Heimat Biberach an der Riß einige Erinnerungsstätten mit würdigendem Namensbezug zur Person des verdienten Sozialpolitikers gibt. 1899 beteiligte sich Erzberger an der Gründung Christlicher Gewerkschaften. Der Katholik Erzberger, so könnte nach Meinung des CGB-Bayern eine Begründung für weitere Würdigungen lauten, "gehört zu den großen deutschen Politikern und Gestaltern der damaligen Zeit“.

Verantwortungsvoll hat er als Abgeordneter und Minister für Deutschland gehandelt: "In einem unglaublichen Kraftakt hat Erzberger die Finanzverfassung geschaffen, die Deutschland im Grundsatz bis dato prägt - und deren Reform heute mehr denn je Erzbergerschen Mut und Tatkraft verlangt." sagt Holten in Anbetracht der momentanen europäischen Dimensionen um Stabilitätspakt und andere Programme. Aus seinem christlichen Engagement heraus hat er die katholische Soziallehre in ihren Anfängen entscheidend mitgeprägt: "Ohne ihn wäre die katholische Soziallehre heute kein Teil der Tagespolitik in Deutschland und Europa. Sie wäre wohl auch nicht Fundament der Wiedergründung der Christlichen Gewerkschaften in Deutschland, und nicht zuletzt in Bayern geworden, wenn man nicht auf ein solch nachhaltiges Werk des Matthias Erzberger zum 90. Tagestag zurückblicken könnte.“

In der Weimarer Republik entwickelten sich die Christlichen Gewerkschaften unter ihrem Dachverband Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), in dem darüber hinaus noch Angestellten- und Beamtenverbände organisiert waren, positiv und trugen wesentlich zur Entwicklung der deutschen Sozialgesetzgebung bei. Infolge der rechten Hetzpropaganda wurde Erzberger Opfer eines politischen Mordes (oft auch als „Fememord“ bezeichnet). Seine Person sollte dauerhafter in Erinnerung bleiben. Eine Initiative von Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble, dass das Bundesfinanzministerium anlässlich des 90. Todestages "endlich einen Raum nach ihm benennt", ist richtig, weshalb der CGB-Bayern jede Initiative unterstützen würde, die auch Straßen und Plätze (also den öffentlichen Raum) umfasst.

München, 26. August 2011
Landesverband Bayern

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