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CGM beteiligt sich an Warnstreiks der Beschäftigten

Das bisherige Angebot der Arbeitgeberverbände ist inakzeptabel


Stuttgart, 02.05.2012. Die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) beteiligt sich an den Warnstreiks, die derzeit in vielen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie stattfinden. „3 Prozent Lohnsteigerung für eine Laufzeit von 14 Monaten entsprechen einer jährlichen Tarifsteigerung von knapp 2,6 Prozent. Mit dieser Zahl unterbieten die Metallarbeitgeber sogar noch das Ergebnis im öffentlich Dienst“, empört sich der CGM-Bundesvorsitzende Adalbert Ewen.

Der tarifpolitische Sprecher und stellvertretende Bundesvorsitzende der CGM Detlef Lutz bezeichnete das vorgelegte Angebot gar als unzureichend. Die Kassen der Städten und Gemeinden seien leer, der Bund hoch verschuldet. Dennoch bekämen die Angestellten im öffentlichen Dienst künftig 3 Prozent mehr pro Jahr. „In der ME-Industrie sind die Auftragsbücher voll und die Firmen machen Milliarden-Gewinne. Das Arbeitgeberangebot ist deshalb völlig inakzeptabel. Wir bleiben bei unserer Forderung von 6,5 Prozent“, so Lutz.

Ebenso unverständlich sei die Weigerung der Arbeitgeberseite, die Auszubildenden, die nach ihrer Lehre übernommen werden, unbefristet einzustellen. Dagegen stößt das Angebot, benachteiligten Jugendlichen den Einstieg in eine Berufsausbildung zu ermöglichen und dafür Modelle zu entwickeln, die den regionalen Besonderheiten Rechnung tragen und diesen Jugendlichen durch praktische und schulische Förderung die Ausbildungsfähigkeiten vermitteln, auf große Zustimmung bei der CGM

Über die vorgeschlagene Vergrößerung der „Flexibilitätsspielräume“, wie von den Arbeitgebern gewünscht, sollte nur dann diskutiert werden, wenn auch über sogenannte „Work-Life-Balance- Maßnahmen“ gesprochen wird. „Angesichts des zunehmenden Leistungsdrucks ist es uns wichtig, über die Gesundheit der Beschäftigten zu sprechen. Es müssen Möglichkeiten gefunden werden, wie das Privat- und das Arbeitsleben optimal in Einklang gebracht werden können“, so die Forderung Ewens.

Die Einführung von ME-Zuschlägen für Zeitarbeitnehmer hält die CGM für richtig: „Wir haben mit unseren Tarifverträgen bereits im Jahr 2010 einen ME-Zuschlag für die Zeitarbeitnehmer vereinbart. Es wird höchste Zeit, dass diese Regelung allgemeingültig wird“, meint Lutz. Allerdings sei damit die Zeitarbeitsbranche noch lange nicht „befriedet“. Es bleibt die Forderung der CGM, Zeitarbeitsverhältnisse prozentual zu begrenzen und nach spätestens drei Monaten equal pay anzuwenden.

Bis die Arbeitgeberseite den Forderungen der Arbeitnehmer deutlich entgegenkommt, wird sich die CGM auch weiterhin an Warnstreikaktionen der Beschäftigten beteiligen. „Wir halten es für wichtig, dass möglichst viele Mitarbeiter in den Betrieben zeigen, dass es in der ME-Branche so nicht weitergeht. Wir waren die Verlierer in der Krise, jetzt fahren die Unternehmen satte Gewinne ein. Ein Teil davon steht den Beschäftigten zu“, fordern der CGM-Bundesvorsitzende und sein Stellvertreter unisono.

Pressemitteilung Christliche Gewerkschaft Metall

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