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CGB besorgt über die soziale Gerechtigkeit in Deutschland

Berlin, 11.01.2011 Der Januar des Jahres 2011 macht im sozialen Bereich vor allem eins deutlich, die Bundesrepublik Deutschland hat einen erheblichen Nachholbedarf in Sachen sozialer Gerechtigkeit. Nach aktueller Erhebung der Bertelsmann Stiftung belegt Deutschland lediglich den bescheidenen 15. Platz im internationalen Vergleich der OECD Staaten und liegt damit kaum über dem OECD Durchschnitt, in den auch Staaten wie Chile, Südkorea und Mexico einfließen. Zu den Richtwerten der Beurteilung sozialer Gerechtigkeit gehören insbesondere die Armutsvermeidung und Kinderarmut, der Bildungszugang und der Zugang zum Arbeitsmarkt. Besorgniserregende Defizite finden sich aktuell in Deutschland vor allem in der Bildung und in der Kinderarmut."

Es ist für eine so wirtschaftlich starke Industrienation wie Deutschland mehr als blamabel, dass statistisch gesehen jedes neunte Kind, also rechnerisch 10,8 % aller Kinder unterhalb der Armutsgrenze lebt, während es beispielsweise in Dänemark lediglich 2,7 % der Kinder sind", so Christian Hertzog, Generalsekretär des Christlichen Gewerkschaftsbundes. "Das Ausmaß wird erst deutlich, wenn man Südkorea heranzieht, dessen Kinderarmut statistisch bei 10,2 % liegt.

Die sich seit einigen Jahren vor allem in der schulischen und beruflichen Ausbildung abzeichnende Bildungsmisere ist in direktem Zusammenhang mit der Kinderarmut zu sehen. Der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen hängt stark von dem sozioökonomischen Hintergrund des Elternhauses ab. Im internationalen Vergleich ist es in Deutschland wesentlich unwahrscheinlicher, dass ein Kind aus sozial schwachen Verhältnissen durch Bildung in den Genuss gesellschaftlichen Wohlstandes kommt. Deutschland belegt in den OECD Ländern nur den 22. Platz hinter Ländern wie Chile, Großbritannien und sogar Südkorea.

Der Generalsekretär des CGB führt dazu aus: "Es ist gesellschaftspolitisch das völlig falsche Signal, dass Bildung und die Aussicht auf eine adäquate berufliche Ausbildung in hohem Maße von der Einkommenssituation des Elternhauses abhängt. Die Politik ist hier gefordert die sowohl die Qualität als auch die Bildungsteilhabe zu steigern und jedem Kind einkommensunabhängig einen Bildungsstandard zu ermöglichen, der die berufliche Zukunft des Kindes sichert."

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