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CGM stellt sich hinter von der Leyen

Stuttgart, 05.09.2012. Die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) hält die von Bundesarbeitsministerin von der Leyen vorgeschlagene Zuschussrente nach wie vor für richtig. „Die Zuschussrente für sich genommen stößt bei vielen Arbeitnehmern auf große Zustimmung“, so der stellvertretende CGM-Bundesvorsitzende Detlef Lutz.

 

Die zusätzliche Rente diene dazu, Menschen, die ihr Leben lang zu niedrigen Löhnen gearbeitet haben, für ihre Leistung dadurch zu belohnen, dass ihre Rente auf 850 Euro aufgestockt wird. Damit werde das Grundprinzip „Leistung muss sich lohnen“ beachtet, nachdem derjenige, der ein ganzes Leben lang gearbeitet hat, besser gestellt wird als derjenige, der nicht oder nur wenig gearbeitet hat. „Es darf einfach nicht sein, dass jemand 45 Jahre lang in Vollzeit arbeitet und nicht mehr Rente erhält als Grundsicherung“, ist sich Lutz mit von der Leyen einig. Eine weitere Voraussetzung, die Zuschussrente zu erhalten, sei außerdem, zusätzlich privat für das Alter vorzusorgen. Das würde einen zusätzlichen Anreiz schaffen, sich selbst abzusichern, und nur wenn dies dann immer noch nicht reiche, wird aufgestockt, „und das ist dann auch absolut gerechtfertigt“, so Lutz.

Allerdings sehe auch die CGM die Zuschussrente lediglich als einen ersten Schritt in die richtige Richtung an: „Grundsätzlich bekommen wir das Problem erst dann gelöst, wenn ausschließlich Löhne gezahlt werden, die zu einem Rentenanspruch führen, von dem man im Alter auch leben kann“, ist sich Lutz sicher. Daher sei die Zuschussrente als einer von mehreren Bausteinen anzusehen, um Altersarmut zu bekämpfen, nicht jedoch als die Lösung schlechthin.

„Es war ein taktischer Fehler, die Zuschussrente mit der Absenkung des Rentenbeitragssatzes von derzeit 19,6 auf 19 Prozent im Jahr 2013 zu verknüpfen, denn die Absenkung war bei vielen der eigentliche Stein des Anstoßes, nicht die Zuschussrente“, vermutet Lutz. Auch die CGM hatte sich dafür ausgesprochen, den Beitragssatz auf dem derzeitigen Niveau zu halten und dafür die zukünftigen Beiträge zu stabilisieren. Die CGM ist dafür, die Beteiligten des Rentendialoges weiter darüber beraten zu lassen, wie ein sinnvolles Gesamtpaket zur Vermeidung von Altersarmut geschnürt werden kann. „Klar ist auch, dass das Problem Altersarmut nicht von heute auf morgen gelöst werden kann.

Es wird viel Zeit brauchen, eine Lösung zu finden, und vermutlich wird es uns sogar nie gelingen, wirklich jeden vor der Armut im Alter zu bewahren. Wir sollten jedoch alles dafür tun, die Zahl derjenigen, die von Altersarmut betroffen sind, auf ein Minimum zu reduzieren, und deshalb ist die Zuschussrente im Moment die absolut richtige Maßnahme“, stellt der stellvertretende CGM-Bundesvorsitzende abschließend fest. Außerdem spräche ja grundsätzlich nichts dagegen, weitere, noch bessere Maßnahmen in Zukunft folgen zu lassen...


Die CGM ist eine auf den Grundlagen der christlichen Soziallehre stehende Gewerkschaft. Sie ist die einzige durch höchstrichterliche Entscheidung anerkannte Gewerkschaft für die Metall- und Elektroindustrie, die Metallhandwerke und die IT-Branche in Deutschland. Die CGM bietet ihren Mitgliedern Arbeits- und Sozialrechtsschutz sowie Weiterbildung und Qualifikation von Betriebsräten und Vertrauensleuten. Sie leistet seit 1899 erfolgreiche und fundierte Tarifarbeit und erarbeitet Stellungnahmen zu aktuellen politischen Vorhaben.

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Gedruckt am 28.03.2024 15:29.