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Ein starker Kirchentag in einer starken Stadt und mit starken Signalen für ganz Deutschland

 

Nachlese zum Ev. Kirchentag vom 1. bis 5. Juni in Dresden

Noch lange nach jenem 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden, der diese Halbmillionenstadt und 100 000 Kirchentagsgäste auf äußerst sympathische Art in seinen Bann gezogen hat, wird der Zauber dieser wunderbaren Tage nachwirken. Ich hatte die Ehre, den Bundesvorsitzenden des CGB, Matthäus Strebl, zu vertreten. Als jemand, der schon einige Kirchentage erleben durfte und als Dresdner mag ich prädestiniert sein, eine Einschätzung zu der Wirkung jener Tage zu formulieren.

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Kirchentag in der Abenddämmerung    

 

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Kirchentag mit Canaletto-Blick

Was ich mit meiner Frau erleben konnte, waren wahrhaftig Superlativen, deren Wirkung für Dresden und für Deutschland insgesamt nicht hoch genug bewertet werden können. Diese Superlativen sind an Veranstaltungen festzumachen, die es in dieser Form niemals zuvor gegeben hat. An allererster Stelle ist hier der großartige Eröffnungstag zu nennen. Nach einem spannenden „Abend der Begegnung“ mit wunderbaren kulturellen und kulinarischen Events, gab es den ultimativen musikalischen Ausklang des Tages beiderseits des Elbufers. Stellen Sie sich vor: Über 150 000 Kerzen brannten in den Händen der Teilnehmer, ein einzigartiger über 100 000-köpfiger Akkord erklang, über 3000 Kerzen schwammen in der Mitte der Elbe in einem nicht enden wollenden Strom elbabwärts - und schließlich, am Ende dieser traumhaften halben Stunde, wurde inmitten dieser gigantischen Kulisse das Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit“ gesungen. So etwas hat diese Stadt noch nicht erlebt! Und so etwas haben alle Teilnehmer bisher noch nicht erleben können! Der Regie ist es auf faszinierende Weise gelungen, Dresden zu verzaubern, die Dresdner mit ihren Gästen zu verschmelzen und ein mediales Großereignis in die Welt zu projizieren.

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Zu Besuch bei der liberalen Arbeitnehmerschaft    

 

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Im Gespräch mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Tillich

Auch der Eröffnungsgottesdienst und der Schlussgottesdienst fanden vor der Kulisse des historischen Dresdens statt: Auf der einen Seite der sogenannte Canaletto-Blick mit dem Ensemble der Frauenkirche, dem Schloss und der Kathedrale hinter den historischen Seitenraddampfern und der Brühlschen Terrasse. Auf der anderen Seite die Elbuferwiesen mit den Bühnen des Kirchentages und den altehrwürdigen Gebäuden der sächsischen Staatsministerien. Beide Ufer wurden durch die historische Augustusbrücke verbunden, die in diesen Tagen als Fußgängerbrücke den Charakter der Prager Karlsbrücke bekam und herrliche Blickbeziehungen auf alle Seiten des Geschehens erlaubte. Natürlich gibt es keinen Zweifel, dass die Wirkung jeder mehrtägigen Großveranstaltung auch sehr stark vom äußeren Rahmen abhängig ist. In der Hinsicht wurde in Dresden niemand enttäuscht. Aber noch wichtiger als dies ist natürlich die Wirkung des Kirchentags auf die Seelen all jener, die direkt oder indirekt beteiligt waren. Und da darf man glücklich und dankbar sagen, dass dieser Kirchentag seine Gäste sehr tief in ihren Seelen erreicht hat. Es war ein Kirchentag ohne große Streitthemen, sondern einer, der Menschen zusammengeführt hat, der in zahlreichen Bibelarbeiten und sonstigen Veranstaltungen innere Einkehr bewirkt hat, der inspiriert hat und der einfach Freude gemacht hat. Die Freude wurde für manche nur getrübt, wenn Veranstaltungen auf so großes Interesse gestoßen sind, dass man nicht mehr hinein kam. Aber dann sind viele noch zu dem Schluss gekommen, dass es besser war, draußen auf der Wiese der Übertragung zu lauschen als drinnen im Saal zu hocken. Die Wirkung des Kirchentags ist in besonderer Weise dadurch geprägt worden, dass man sich in Toleranz geübt hat, dass man Menschen neu oder intensiver kennengelernt hat und dass man demonstriert hat, dass die Kirche trotz oftmals leerer Kirchen doch lebt. Unterschiedlichste soziale Themen wurden intensiv reflektiert. Die Kirche hat auf diese Weise ihre gesellschaftliche Mitverantwortung wahrgenommen. Die Verantwortlichen können stolz sein, dass dieser Kirchentag sehr vielen Menschen als ein sehr guter und sehr schöner Kirchentag in Erinnerung bleiben wird!

Ich persönlich möchte meiner Erwartung Ausdruck verleihen, dass es auch künftig bei Kirchentagen gelingt, dass der CGB mit seinen Mitgliedsgewerkschaften mit einem Stand präsent ist. Der Christliche Gewerkschaftsbund muss zu Kirchentagen noch stärker dazu gehören!

 

Joachim Brockpähler

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Gedruckt am 18.04.2024 20:05.