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Arbeitnehmerinteressen ernst nehmen!
Politiker, besonders jene aus der Union, haben Zweifel an uns geäußert, nachdem der Beschluss zu der Tarifgemeinschaft CGZP durch das Bundesarbeitsgericht im Dezember bekannt geworden war. Der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der Unions-Bundestagsfraktion Peter Weiß, MdB sagte: "Wenn man das Adjektiv "christlich" im Namen führt, sollte man es tunlichst vermeiden, dass christlich gleich billig ist. Das wäre unchristlich. Dann sollte man eher auf diesen Namen verzichten."
Wer arbeitet, der muss von seiner Hände Leistung leben können, unabhängig davon, ob als Zeitarbeitnehmer oder als Stammpersonal. Dafür zu sorgen, ist unsere Pflicht als Arbeitnehmervertreter und vor allem auch als Gewerkschaften. Wer anders handelt, beschwört, in meinen Augen zu Recht, eine Fülle von Protesten herauf.
Meine Position, wie auch die vieler Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben vor Ort war und ist, dass das Wort christlich im Namen Verpflichtung und Auftrag ist.
Ich werde es als Bundesvorsitzender deshalb nicht zulassen, dass der CGB als Dachverband von 16 Einzelgewerkschaften, wegen der Verhandlungsstrategien der Tarifgemeinschaft CGZP in der Öffentlichkeit in Haftung genommen wird. Es ist nicht die Aufgabe des CGB, sich in die Tarifarbeit der einzelnen im CGB zusammengeschlossenen Gewerkschaften einzumischen.
Meine Gedanken und Sorgen gelten vor allem unseren vielen Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben, deren Arbeit, wegen in der Vergangenheit gemachter Fehler, in den Schmutz gezogen wird.
Wir werden das christliche in unserem Namen nicht aufgeben. Im Gegenteil, ich werde mit Unterstützung meiner Kolleginnen und Kollegen daran arbeiten, dass der Christliche Gewerkschaftsbund Deutschlands, konsequent auf der Basis der christlichen Soziallehre für das Gemeinwohl handelt.
Der CGB Bundesvorstand ist übereingekommen, eine 2-tägige Klausurtagung zu Themen wie "Wie stellt sich der CGB unter dem Gesichtspunkt der christlichen Soziallehre den Herausforderungen der globalisierten Arbeitswelt?" durchzuführen. Unser Ziel muss es sein, die über 100-jährige erfolgreiche Geschichte des CGB in der Zukunft unter dem Aspekt einer modernen Arbeitswelt fortzuführen. Der Auftrag der Gründungsväter ist unsere Verpflichtung und unser Auftrag zum Wohle der Arbeitnehmer für eine soziale und humane Arbeitswelt zu kämpfen. Dazu gehört vor allem eine leistungsgerechte Bezahlung.
Matthäus Strebl, Bundesvorsitzender
Gedruckt am 05.10.2024 11:36.