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Empfang des Christlichen Gewerkschaftsbundes (CGB) Saar zum Tag der Arbeit

Der Christliche Gewerkschaftsbund Landesverband Saar (CGB Saar) hat am 29.04.2013 zum diesjährigen Tag der Arbeit am 1. Mai. zu einem Empfang der Christlichen Gewerkschaften unter dem Motto: „Gewerkschaftsrecht ist Menschenrecht“ in die Arbeitskammer Saarbrücken eingeladen. Zu dem Empfang konnte der Landesvorsitzende der Christlichen Gewerkschaften im Saarland (CGB) Hans Rudolf Folz zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gerichtsbarkeit, Verbänden und Betriebs- und Personalräte, sowie Kirche, und Gesellschaft begrüßen. In seiner Begrüßungsansprache hob Hans Rudolf Folz vor allem darauf ab, dass die Arbeitnehmer nicht die Zeche für Misswirtschaft und wirtschaftliche Schieflagen tragen dürfen und kritisierte, dass die Schere zwischen hohen und niedrigen Einkommen sich immer mehr öffnet.

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Hans Rodolf Folz bei der Begrüßung der Gäste

Auch die folgenden Grußworte der Ehrengäste stimmten die Zuhörer auf einen spannenden Vormittag ein. Vor dem Hintergrund aktueller Geschehnisse auch im Saarland zum Thema Missbrauch von Werkverträgen, Arbeitnehmerrech-ten und Lohneinbehaltung, bei der Firma Höll und bei den Bauarbeiten des Ferienparks Bostalsee, ermahnten die Ehrengäste in Ihren Grußbeiträgen die Zusammenarbeit aller zum Schutz und zur Durchsetzung von Arbeitnehmer-rechten an. Kirchenrat Frank Mathias Hoffmann führte zudem die Bedeutung der Allianz für den freien Sonntag in die Diskussion mit ein. Sowohl der Vizepräsident des Sozialgerichtes Saarland Herr Helmut Himber, als auch Herr Uwe Conradt als Vertreter der CDU Landtagsfraktion, bekannten sich zur Wichtigkeit der gewerkschaftlichen Pluralität zur Wahrung und Durchsetzung von Arbeitnehmerrechten. Der Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer Herr Horst Backes, führte die im Saarland besondere, und auch gute Zusammen-arbeit zwischen den DGB und CGB Gewerkschaften, in seinem Grußwort aus. Aus Berlin waren die Bundesgeschäftsführerin Frau Anne Kiesow und der Generalsekretär des CGB Herr Christian Hertzog angereist, der in seinem Grußwort ein angemessenes und auskömmliches Einkommen eines jeden Arbeitnehmers, der in Vollzeit beschäftigt ist, forderte. Als Vertreter des CDA mahnte Herr Egbert Ullrich die Schließung tariffreier Bereiche durch den Gesetzgeber an, da dort häufig die Tarifparteien zu keiner tragfähigen Mindest-lohntarifierung in der Lage sind.

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Teilnehmer des Empangs

Diesem Ansinnen widersprach der stellvertretende CGB Bundesvorsitzende und Ehrenvorsitzende der Berufsgewerkschaft DHV Jörg Hebsacker in seiner Festrede aufgrund seiner jahrzehntelangen Tarifverhandlungs- und Gewerkschafserfahrung. Jörg Hebsacker rief in seinem Gastbeitrag den Anwesenden anlässlich des bevorstehenden Tages der Arbeit in Erinnerung, dass es die Arbeitnehmer mit Ihren Familien sind, welche die Mehrheit unseres Volkes darstellen. Das eben nur im Zusammenspiel mit den Arbeitnehmern das Kapital und das ihm zugrunde liegende Eigentum, seine Aufgabe in der Wirtschaft auch zu Gunsten der Arbeitnehmerschaft erfüllen kann. Zwar sei der 1. Mai traditionell ein Tag der Kritik an den herrschenden Verhältnissen, z.B. Niedriglöhnen, Altersarmut, sowie den Folgen der Bewältigung der Finanzkrise, Jörg Hebsacker erinnerte aber auch daran, dass bei aller Kritik und Verbesserungswürdigkeit in Deutschland unsere Volkswirtschaft nach wie vor eine der stärksten in Europa ist, was auch für die Arbeitnehmer positiv ist.

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Jörg Hebsacker bei der Festrede

Des Weiteren betonte Hebsacker die immense Bedeutung des Rechtes der Arbeitnehmer, sich in Koalitionen zur Durchsetzung Ihrer berechtigten Interessen zu vereinen. Dieses Recht auf Koalitionsfreiheit, Recht auf Gewerkschaftsfreiheit ist ein demokratisches Grundrecht, ein Menschenrecht. Dieses Grundrecht sieht Jörg Hebsacker in Deutschland sehr bedroht. Ein Macht- und Monopolanspruch bestimmter DGB Gewerkschaften, unterstützt durch eine Rechtssprechung, welche die Neugründung von Einzelgewerkschaften quasi unmöglich macht, hebele dieses Recht auf Koalitionsfreiheit auf breiter Front aus. Die Christlichen Gewerkschaften werden sich, so Hebsacker weiter in seinen Ausführungen, auch weiterhin gegen Monopolansprüche positionieren und für die Koalitionsfreiheit und damit für die Verfassung kämpfen. Die Vertretung gewerkschaftlicher Interessen sollte vielmehr gemeinsam gegenüber den Arbeitgebern und gegenüber der Politik stattfinden aber auf keinen Fall gegen und zwischen anderen Gewerkschaften. Hebsacker betonte, dass die CGB Gewerkschaften die Arbeitnehmerinteressen vertreten, und dieses, am liebsten mit anderen Gewerkschaften gemeinsam tun. In diesem Sinn rief Jörg Hebsacker in seinem Schlusswort alle Gewerkschaften zu gemeinsamen Handeln für die Arbeitnehmerinteressen auf, und betonte die Bereitschaft der Christlichen Gewerkschaften hierzu.

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