Stellungnahmen
CGB-BUNDESVORSITZENDER ADALBERT EWEN SETZT SICH AUF CDA-BUNDESTAGUNG FÜR EINE HÖHERE TARIFBINDUNG EIN

Am Wochenende fand in der Zeche Zollverein in Essen die 38. Bundestagung der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA) statt. Zu dieser Tagung hatte der sozialpolitische Flügel der CDU auch die Vorsitzenden der drei gewerkschaftlichen Spitzenorganisationen CGB, DBB und DGB eingeladen.
In seinem Grußwort an die gut 400 Teilnehmer des CDA-Bundeskongresses setzte sich der CGB-Bundesvorsitzende Adalbert Ewen dafür ein, dass gerade in Anbetracht der Tagungsstätte Zeche Zollverein in Essen, dem absehbaren Ende des Bergbaus in Deutschland und den Transformationsprozessen in verschiedenen weiteren Industrie- und Wirtschaftsbereichen, die Gewerkschaften und die CDA sich für den Erhalt und die Zukunftsfähigkeit einer starken deutschen Industrie mit industrienahen Dienstleistungsbereichen engagieren.
Weiterhin forderte Ewen, dass alle gewerkschaftlichen Strömungen optimal innerhalb der CDA abgebildet sein müssten. „Die Wahrnehmung nach Außen wird dann eine bessere sein, wenn der Anspruch der Union, Volkspartei bleiben zu wollen, sich auch in der Realität der Wahrnehmung von Arbeitnehmerinteressen dadurch, dass Vielfalt als Bereicherung empfunden wird, widerspiegelt.“ Mit das wichtigste gewerkschaftliche Ziel muss es nach Ewens Auffassung sein, möglichst vielen Menschen eine gerechtere Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand zu ermöglichen und sich nachhaltig dafür einzusetzen, eine höhere Tarifbindung herzustellen.
Auf die vom CGB- und CGM-Vorsitzenden gewünschte höhere Tarifbindung zielte auch ein Antrag der CGB/CDA-Bundesarbeitsgemeinschaft, in dem die Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen gefordert wird und der mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Ebenfalls Durchsetzen bei den Delegierten der Bundestagung konnte sich die CGB/CDA-Arbeitsgemeinschaft mit ihrer Forderung nach Ablehnung des vom Bundesarbeitsminister geplanten Eingriffs in die Personalhoheit der gewerblichen Berufsgenossenschaften.
Übernommen von der Bundestagung wurden auf Antrag der CDA/CGB-Bundesarbeitsgemeinschaft weiterhin die CGB-Forderungen nach einer Verschärfung der Straf und Bußgeldvorschriften des Arbeitszeitgesetzes und nach Anhebung der Pendlerpauschale, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zur Minderung ihrer zu versteuernden Einkünfte für Aufwendungen für Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstelle steuerlich geltend machen können.
Vor dem Hintergrund der öffentlichen Diskussion über den Umgang mit rechtspopulistischen Parteien, die am Montag nach dem Scheitern der ÖVP/FPÖ-Koalition in Österreich neuen Auftrieb erfahren hat, machte sich die CDA auch die Forderung ihrer CGB-AG nach einem Abgrenzungsbeschluss der CDU gegenüber der AFD zu eigen. Peter Rudolph, stellvertretender Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft und Landesvorsitzender des CGB in Bremen, der den Antrag initiiert hatte, begrüßt den Beschluss. Rudolph: „Zusammenarbeit mit rechtspopulistischen Parteien zahlt sich nicht aus, wie sich in Österreich gerade wieder gezeigt hat. Eine Koalition mit der AFD darf daher für die CDU auch bei schwierigen Mehrheitsverhältnisse keine Option sein.“
Auch bei den Vorstandswahlen konnte die CGB/CDA-Arbeitsgemeinschaft Erfolg verbuchen. Mit achtbarem Ergebnis wurde ihr Vorstandsmitglied Michael Wolter aus Brandenburg als Beisitzer in den CDA-Bundesvorstand gewählt. Der 58-jährige CGM`ler ist als Mitglied des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. seit Jahren engagierter Vertreter für die Interessen Behinderter und darüber hinaus auch in der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) aktiv. Der nordrhein-westfälische Bundesvorsitzende der CDA/CGB-Arbeitsgemeinschaft und Vorsitzende der Christlichen Gewerkschaft Postservice und Telekommunikation (CGPT), Ulrich Bösl, gehört dem CDA-Bundesvorstand kraft Amtes an.
Gedruckt am 01.04.2023 19:55.