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Stadt Cloppenburg erwartet an die 250 Arbeitsplätze im neuen Logistikzentrum Kraftfahrergewerkschaft (KFG) fordert die Einstellung von Entladepersonal bei Lidl

Mit großer Skepsis verfolgt der Bundesvorsitzende der Kraftfahrergewerkschaft (KFG), Willy Schnieders aus Emstek die Information der Stadtväter von Cloppenburg, dass der große Lebensmittelkonzern Lidl 40 Millionen in das neue Logistikzentrum am Broock-weg am Emstekerfeld investiert und angeblich an die 250 Arbeitsplätze schaffen will. Solange Lidl nicht schriftlich zusichert, dass in Zukunft eigens Personal das Be- und Entladen betriebsfremder LKW übernimmt, vermag die Kraftfahrergewerkschaft (KFG) die Euphorie von Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese und Cloppenburgs Wirtschaftsförderer Jörg Kavel-age auf keinen Fall teilen.

Es ist zu befürchten, dass Lidl auch in Cloppenburg seinen Konkurrenzkampf mit den andern Marktführern der Branche weiter auf dem Rücken der Chauffeure aus den Speditionen austragen wird, verdeutlichen Willy Schnieders und der Landesvorsitzende der KFG, Heinz Toben, Denn es ist bei Lidl gängige Praxis, dass die Kollegen/innen ihre Ware selbst abladen müssen. Dabei wird auch keine Rücksicht genommen, dass die Chauffeure ihre gesetzlich zulässige Lenkzeit bereits erreicht haben und die vorgeschriebene Ruhezeit einlegen müssten. Sollte ein Fahrer die Entladung verweigern, wird er vom Hof verwiesen, so Schnieders weiter.

Heinz Thoben hat den Verdacht, dass für Lidl eine positive Jahresbilanz wichtiger ist, als die Gesundheit der Fahrer und die Verkehrssicherheit. Übermüdete Fahrzeuglenker werden zur Gefahr für sich und die übrigen Verkehrsteilnehmer. Wer nach einer Tageslenkzeit von neun Stunden auch noch selbst be- oder entladen muss, ist erschöpft und ausgelaugt.

Der Bundesvorsitzende der Kraftfahrergewerkschaft (KFG) Schnieders und der Landesvorsit-zende Thoben fordern daher vom Bürgermeister der Stadt Cloppenburg Dr. Wolfgang Wiese und dessen Genehmigungsgremien, sich von Lidl die Einstellung von eigenem Be- und Entla-depersonal schriftlich zusichern zu lassen. Erst wenn diese Garantie vorliegt, kann auch die KFG das neue Logistikzentrum begrüßen. Die Gesundheit der Berufsfahrer und die allgemeine Sicherheit im Straßenverkehr müssen absoluten Vorrang haben vor dem Gewinnstreben großer Konzerne, sind sich die Vertreter der Berufskraftfahrer einig.

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Gedruckt am 28.03.2024 21:58.