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Kommentar Franz Xaver Winklhofer - Kraftfahrergewerkschaft: Kein späterer Rentenbeginn für Berufskraftfahrer

Der Forderung des Vorsitzenden der Jungen Union, Paul Ziemiak, das Eintrittsdatum für das Erreichen des Rentenalters kontinuierlich zu erhöhen, weil nur so die Altersarmut zu vermeiden wäre, muss ich deutlich widersprechen. Als Vertreter der Berufskraftfahrer im Güter- und Personenverkehr lehne ich jede Anhebung des Rentenalters kategorisch ab.

Denn, Berufskraftfahrer im Personen- und Güterverkehr müssen sich alle fünf Jahre einer gesetzlichen Gesundheitsprüfung stellen. Ein Großteil der Fahrer/innen ist bereits in einem Alter von 60 gesundheitlich beeinträchtigt. Nachlassende Sehkraft, erhöhter Blutdruck, Alterszucker oder Kreislaufprobleme führen dazu, dass weder die Untersuchung beim Augenarzt noch beim Arbeitsmediziner erfolgreich durchlaufen wird. Als Folge droht der Verlust der Fahrerlaubnis, eine lange Arbeitslosigkeit oder eine Frühverrentung die mit hohen Abschlägen endet.

Noch immer werden Arbeitnehmer/innen, die aus gesundheitlichen Gründen ihren Berufnicht mehr ausüben können, auf sogenannte leichte Tätigkeiten verwiesen. Dabei wird nicht geprüft, ob es so eine Tätigkeit für den Betroffenen gibt bzw. wie diese bezahlt wird. Schon jetzt ist diese Regel für viele Berufskraftfahrer/innen der vorprogrammierte Weg in die Altersarmut. Bei der Frühverrentung wird die Rente durch die hohen Abzüge so gekürzt, dass ein menschwürdiger Lebensabend unmöglich wird. Sollte künftig der gesetzliche Rentenbeginn gar erst mit 70 sein, wird der Großteil der Fahrer zum Sozialfall. Das kann und darf nicht der Wille des Gesetzgebers und der Politiker sein, auch nicht der jungen Politiker.

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Gedruckt am 27.04.2024 0:02.