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CGB fordert entschlossenes Handeln gegen anhaltend schwache Arbeitskräftenachfrage und drohende Arbeitsplatzverluste

Der Christliche Gewerkschaftsbund Deutschlands (CGB) ist  zutiefst besorgt über die anhaltend schwache Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage in Deutschland. Aktuelle Daten der Bundesagentur für Arbeit belegen, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin so schwach ist wie zuletzt Anfang 2021. Für den CGB ist dies ein klares Warnsignal, das die Bundesregierung zu sofortigem und entschlossenem Handeln aufrufen muss. Die Stagnation am Arbeitsmarkt birgt erhebliche Risiken für die Beschäftigten und  unsere Gesellschaft. Die schwache Arbeitskräftenachfrage bedeutet Unsicherheit für bestehende Arbeitsplätze und erschwert die Jobsuche für Arbeitslose sowie Berufseinsteiger erheblich und die negativen Folgen von Arbeitslosigkeit reichen weit über die individuelle Betroffenheit hinaus.

Längere Phasen hoher Arbeitslosigkeit führen regelmäßig dazu, dass Qualifikationen veralten und das Selbstvertrauen der betroffenen Menschen schwindet, was eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zusätzlich erschwert. Gleichzeitig bedeuten steigende Arbeitslosenzahlen höhere Belastungen der Sozialkassen, während gleichzeitig weniger Beiträge in diese fließen. Ebenso wird die Binnenkonjunktur nachhaltig durch schwindende Kaufkraft geschwächt. Das alles schwächt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und gefährdet den sozialen Frieden in Deutschland.

Wir als CGB fordern von der Bundesregierung konkrete und zielgerichtete  Maßnahmen zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen.

Es reicht eben nicht aus, Unternehmen allein mit mehr oder weniger differenzierten finanziellen Hilfen und steuerlicher Entlastung zu unterstützen, ohne dass dies verpflichtend für die Unternehmen zu nachhaltiger Arbeitsplatzsicherung oder -schaffung führt. 

Vielmehr braucht es gezielte Investitionen in zukunftsfähige Branchen. Statt breit angelegter Subventionen müssen staatliche Mittel gezielter in Bereiche fließen, die langfristiges Wachstum und neue Arbeitsplätze versprechen, vor allem in Digitalisierung und Infrastruktur. Staatliche Unterstützung müsste dabei stärker von dem Bestand und der Schaffung inländischer Arbeitsplätze abhängig gemacht werden.

Flankierend hierzu bedarf es deutlich mehr passenden Aus- und Weiterbildungsprogrammen, die die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf die Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes vorbereiten und sie fit für die neuen Herausforderungen machen.

Statt nur auf reaktive Maßnahmen und die Behauptung zu setzen, es müsse bloß mehr gearbeitet werden, wäre die Bundesregierung gut beraten, eine proaktive Strategie zur Prävention von Arbeitslosigkeit und zur schnellen Wiedereingliederung von arbeitslosen Menschen in den Arbeitsmarkt zu entwickeln - und vor allem auch umzusetzen.

Der CGB ruft die Verantwortlichen in der Politik auf, die Signale vom Arbeitsmarkt ernst zu nehmen und im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu handeln. 

Nur mit einer vorausschauenden und zielgerichteten Politik können die negativen Auswirkungen der schwachen Arbeitskräftenachfrage so rechtzeitig abgefedert werden, dass der soziale Frieden in unserem Land nicht weiter belastet wird.

 

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Gedruckt am 08.07.2025 0:42.