Nachrichten
VBG-ARBEITSSCHUTZPREISE 2016 VERLIEHEN - CGB GRATULIERT PREISTRÄGERN
Am 29. Juni hat die Verwaltungsberufsgenossenschaft in Bonn die Preisträger ihres Arbeitsschutzpreises 2016 ausgezeichnet. Die größte gewerbliche Berufsgenossenschaft, die u.a. für den Arbeitsschutz von mehr als 9 Millionen abhängig Beschäftigten in rund 1,1 Millionen Unternehmen zuständig ist, verleiht seit 2010 regelmäßig Arbeitsschutzpreise für besonders erfolgreiche und praxistaugliche Präventionsmaßnahmen, die mit Preisgeldern von bis zu 15.000 Euro dotiert sind.
In diesem Jahr konnten sich elf Unternehmen, Einrichtungen und Vereine über Arbeitsschutzpreise freuen, darunter auch eine kirchliche Einrichtung. Die Evangelische Fachstelle für Arbeits- und Gesundheitsschutz der EKD (EFAS) mit Sitz in Hannover erhielt für ihre Präventionskampagne „eile achtsam“ zur Vermeidung von Sturzunfällen den Arbeitsschutzpreis in Silber in der Kategorie „Organisation von Arbeitsschutz und Motivation“. Sie hat in einem Drei-Jahres-Programm mit einem großflächig angelegten Kommunikationskonzept und 67 lokalen Aktionstagen Kirchengemeinden und Einrichtungen der EKD Impulse und Denkanstöße zur Unfallprävention geliefert. Im Mittelpunkt standen dabei die Gefahren von Stolper-, Rutsch- und Sturzunfällen, die in der EKD Kosten von jährlich 2 Millionen Euro verursachen.
Weitere Arbeitsschutzpreise gingen an die Bremer Straßenbahn AG (BSAG), die Carglass GmbH Köln, die ING-DiBa AG, die Securitas Power & Service GmbH & Co KG - Objekt Biblis, dieautonome jugendwerkstätten Hamburg e.V. sowie das Zeitarbeitsunternehmen I. K. Hofmann GmbH mit Sitz in Nürnberg. Erstmalig wurde auch ein Jugendpräventionspreis vergeben, den das Werk Mitterteich der SCHOTT AG erhielt.
Besondere Aufmerksamkeit bei der Preisverleihung fanden die Präventionspreise, die in der Kategorie Sport verliehen wurden. Preisträger hier waren in diesem Jahr die Fußball-Bundesligisten Hannover 96 und TSG 1899 Hoffenheim, die für ihre Projekte "Software zur interaktiven Beanspruchungssteuerung von Nachwuchsfußballern" bzw. "Verletzungsprävention durch funktionelles therapeutisches Präventivtraining" ausgezeichnet wurden sowie die Handballer vom ASV Hamm, die sich über einen Preis für ihr „(P)rehabilitation-Projekt“ freuen durften.
Der Förderung der Prävention im Sport misst die VBG seit einigen Jahren besondere Bedeutung bei, da insbesondere in Sportarten wie Fußball, Handball und Eishockey im Bereich des Leistungs- sports eine hohe Unfallhäufigkeit zu verzeichnen ist, deren Folgen alle Mitgliedsbetriebe der VBG zu tragen haben, da die Berufsgenossenschaft von den Sportvereinen keine kostengerechten Bei- träge erheben kann.
Der Bremer CGB-Landesvorsitzende Peter Rudolph, der die christlichen Gewerkschaften in der Vertreterversammlung der VBG vertritt und auch als Gast an der Verleihung der Arbeitsschutzpreise teilgenommen hat, sieht in dem VBG-Arbeitsschutzpreis einen wichtigen Beitrag, um Unternehmen und Fachkräfte für Arbeitssicherheit für vorbeugenden Arbeits- und Gesundheitsschutz zu motivieren. Er verweist darauf, dass zwar die Zahl der Arbeitsunfälle rückläufig ist, die Zahl der arbeitsbedingten psychischen Erkrankungen jedoch zunimmt. Verstärkte Prävention in diesem Bereich sei deshalb dringend geboten. Der CGB erinnert in diesem Zusammenhang an die Verpflich- tung der Unternehmen zur Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen, der leider insbesondere in kleineren und mittleren Betrieben nicht flächendeckend und im erforderlichen Umfang nachge- kommen wird. Rudolph: „Besonders die Beurteilung psychischer Arbeitsbelastungen kommt häufig zu kurz. Dabei hat das Bundesarbeitsgericht bereits 2008 klargestellt, dass Gefährdungsbeurteilung nicht nur auf das Aufspüren und Erkennen unmittelbarer gesundheitlicher Gefahren beschränkt ist.“
Gedruckt am 03.05.2024 3:16.