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CGB Jubiläumsveranstaltung zur 60 jährigen Wiedergründung nach dem Ende des 2. Weltkriegs ein voller Erfolg

Am 12. November 2019 feierte der Christliche Gewerkschaftsbund Deutschlands (CGB) in der Landesvertretung des Bundeslands Rheinland Pfalz unter dem Motto „60 Jahre CGB – Der Freiheit und Vielfalt verpflichtet“ den 60. Jahrestag seiner Wiedergründung nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges scheiterten zunächst die Versuche, in den drei westlichen Besatzungszonen die christlichen Gewerkschaften wiederzugründen, an dem faktischen Lizenzierungszwang, mit dem die Besatzungsmächte die Bildung von Einheitsgewerkschaften nach dem Industrieverbandsprinzip durchsetzen wollten. Eine Ausnahme bildete das unter französischer Verwaltung stehende Saarland. Dort ließen die französischen Militärbehörden von Anfang an die Gründung konkurrierender Gewerkschaften zu, die sozialistischen und die christlichen Richtungsgewerkschaften. Am 27. Juni 1959 schlossen sich im rheinland-pfälzischen Mainz alle christlichen Gewerkschaften der Arbeiter, Angestellten und des öffentlichen Dienstes in einer gewerkschaftlichen Spitzenorganisation – dem Christlichen Gewerkschaftsbund Deutschlands (CGB) – zusammen. So war es richtig und konsequent, den 60igsten Geburtstag unseres CGB in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin gemeinsam mit zahlreichen geladenen Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Sozialversicherung zu feiern, die es sich nicht nehmen ließen in ihren Grußworten die Arbeit des CGB zu würdigen.

Nachdem der CGB Bundesvorsitzende Adalbert Ewen mit einer zukunftsweisenden Eröffnungsrede die Jubiläumsfeier einleitete, ergriff Elisabeth Winkelmeier-Becker, MdB, Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Recht und Verbraucherschutz das Wort und betonte, dass Vielfalt und Pluralismus zur Struktur der Gesellschaft und der Gewerkschaften gehören. Gewerkschaften sind auch in der heutigen Zeit der großen Umwälzungen in der Arbeitswelt wichtig, um weiterhin Wohlstand und soziale Sicherheit zu gewährleisten. Das Tarifeinheitsgesetz dürfe nicht dazu führen, dass die Gewerkschaften, die im Betrieb in der Minderheit sind, keine Luft mehr zum Atmen haben.

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Stefan Evers, Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus und Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion sowie Generalsekretär der CDU Berlin, wies auf das Jubiläum zum Berliner Mauerfall hin. Freiheit verpflichtet, die Rechte mussten und müssen hart erkämpft werden. Es gibt kein besseres Beispiel als die soziale Marktwirtschaft. Die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft droht aber zu einer Entsolidarisierung zu führen. Auch muss man kritisch reflektieren, welche Grenzen die Digitalisierung hat und welchen Rahmen man ihr geben muss. Die Politik und die Gewerkschaften sind gefordert, Menschen zusammenzuführen und ihnen eine Orientierung zu geben.

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Der Einladung gefolgt war auch Annegret Hansen, stv. Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen und Bezirksverordnetenvorsteherin der SPD Charlottenburg, begrüßte den Koalitionskompromiss zur Grundrente. Die Altersvorsorge müsse auch für Menschen mit niedrigem Einkommen gesichert werden. Ziel der Politik müsse sein, Menschen aus prekärer Arbeit zu bringen; dazu müsse die Tarifbindung gestärkt werden. Selbstkritisch äußerte sich Frau Hansen zum Ausgang der Wahl in Thüringen: „Wir haben das Gefühl, die Menschen nicht mitzunehmen.“ Frau Hansen machte deutlich: “Es ist egal, wo Du organisiert bist – Hauptsache, Du bist organisiert!“

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Danach hob Peter Baron, Leiter Personalservice der Deutschen Rentenversicherung Bund, die Rolle des CGB hervor, der zahlreiche Versichertenberater/innen der DRV Bund stellt. Gewerkschaften gehören zum Kern des Sozialstaats und Dr. Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Sicherheitswirtschaft, betonte die konstruktive Zusammenarbeit mit der CGB-Mitgliedsgewerkschaft GÖD, mit der der Verband einen bundesweiten Mantelrahmentarifvertrag für rund 270.000 Beschäftigte abgeschlossen hat. Es ist wichtig für die Arbeitgeber, starke christliche Gewerkschaften als Tarifpartner zu haben.

 Ein Wiedersehen gab es mit Martin Stock, der lange Jahre DHV-Geschäftsführer und Gewerkschaftssekretär der CGM war und heute Unternehmer ist. Sein Standpunkt, dass der Anspruch der DGB-Gewerkschaften, Monopolgewerkschaft zu sein, ein Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung ist und dass für alle Gewerkschaften der Kuchen groß genug ist, veranschaulichte Martin Stock mit folgendem anschaulichen Bild: „Stellt Euch vor, es sitzen vier christliche Gewerkschafter ganz allein in einem Restaurant. Um sie herum sind viele freie Tische. Nun kommen ebenfalls vier DGB-Gewerkschafter herein. Anstatt an einem der vielen freien Tische Platz zu nehmen, gehen sie zu den christlichen Gewerkschaftern und fordern sie auf: „Steht auf und verlasst das Restaurant, wir haben Euren Tisch reserviert, für Euch ist kein Platz!“ So betreiben die DGB-Gewerkschaften sinngemäß die Ausgrenzung der CGB-Gewerkschaften.“

Auch Gäste der internationalen Partner des CGB gaben sich an dem Festtag die Ehre, um mit dem CGB sein 60jähriges Bestehen zu feiern. Klaus Heeger, Generalsekretär des europäischen gewerkschaftlichen Dachverbandes CESI, brachte das Problem der Informationsgesellschaft auf den Punkt: Das wichtigste Gut in der heutigen Zeit scheint nicht ein moralisch vertretbares Handeln zu sein, sondern das Buhlen um Aufmerksamkeit, für das auch zum Mittel des Niederbrüllens anderer gegriffen wird. Die Arbeitswelt 4.0 wird gegensätzliche Deutungskämpfe nach sich ziehen. Die christlichen Gewerkschaften müssen die Bedingungen mitgestalten. Björn van Heusden, Generalsekretär des internationalen Dachverbandes WOW, betonte, dass die Globalisierung die Rolle der Gewerkschaften über Jahre hinweg beeinflusst. Die Gewerkschaften müssen weiterhin konstruktive Partner sein. Das muss ein Ansatz aller in der WOW vertretenen Gewerkschaften sein.

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Auch die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer gratulierte dem CGB zu seinem 60igsten Geburtstag in Form einer Videobotschaft, die den Gästen nach den Grußworten vorgespielt wurde.

Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde durch das klassische Musiktrio Ensemble SONeO, die die Gäste mit ihren virtuosen Darbietungen begeisterten.

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Wie kann 60 jähriger aktiver Gewerkschaftsarbeit besser ein Gesicht gegeben werden, als durch aktive Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Stellvertretend für alle aktiven christlichen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter ehrte Henning Röders in seiner Funktion als Stellvertretender CGB Bundesvorsitzender und Bundesvorsitzender der DHV – Die Berufsgewerkschaft Hans Rudolf Folz für 60 Jahre Mitgliedschaft im DHV und für sein 60 jähriges Engagement als christlicher Gewerkschafter.

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In seiner Festrede berichtete Jörg Hebsacker, ebenfalls ein Urgestein der christlichen Gewerkschaftsbewegung, über 60 Jahre christliche Gewerkschaftsarbeit und schlug einen Bogen von den Anfängen des CGB nach dem Ende des zweiten Weltkriegs in zu den gewerkschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen des digitalen Zeitalters.

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Der CGB nutzte die Feierstunde auch, um den langjährigen CGB Bundesvorsitzenden Matthäus Strebl, MdB a.D. mit der Ehrenvorsitzenden Würde auszuzeichnen. Matthäus Strebl stand aus gesundheitlichen Gründen für den Bundesvorsitz im Jahr 2018 nicht mehr zur Verfügung. Der amtierende CGB Bundesvorsitzende Adalbert Ewen überreichte dem nach schwerer Krankheit wieder genesenen Matthäus Strebl die Ehrenurkunde und bedankte sich für dessen langjähriges Engagement für den CGB.

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In seiner Dankesrede hob der frisch gebackene Ehrenvorsitzende nicht nur die Bedeutung und die Arbeit des CGB hervor sondern machte auch deutlich mit wie viel Freude er über die letzten Jahre sein Vorsitzenden Amt ausübte.

Ein gemeinsames und harmonisches get together mit guten und konstruktiven Gesprächen, an dem auch der CDU Bundesgeneralsekretär Paul Zimiak teilnahm, ließ die Geburtstagsfeier angenehm ausklingen.

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